Sehr geehrte x,

Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: Der Drops mit dem Klimaschutz ist gelutscht.
Die globale Erderwärmung ist nicht mehr aufzuhalten. In den nächsten Jahren ist mit einer Temperatursteigerung von ein bis zwei Grad zu rechnen, während die selbsternannte Kohlekommission optimistisch einen Ausstieg bis 2038 vorsieht.

Ideen für alternatives, nachhaltiges Wirtschaften, wie sie vor kurzem von einem gewissen Mitglied der Jugendorganisation einer ehemaligen Volkspartei geäußert wurden, stoßen auf taube Ohren.
Während der Jetstream über der Nordhalbkugel am Versiegen ist – was uns in der ersten Jahreshälfte 2019 bereits einen kleínen Ausblick darauf verschafft hat, was es heißt, wenn die Regenwolken auf Grund fehlender Winde über dem Mittelmeer hängen bleiben – weiß sich die CDU ja immerhin schon am “Anfang der Diskussion” wie es das AKK vor kurzem erst zum besten gab und so aktiv am Ende der Welt mitarbeitet. Christ sein ernst nehmen, Chapeau liebe CDU! Da kann man dann wie AKK gestern erst auch einfach mal den menschengemachten Klimawandel mit den sieben biblischen Plagen vergleichen. Ich kann es nicht diplomatischer formulieren, aber da kann man sich doch einfach nur fragen: Haben sie eigentlich Lack gesoffen verehrte Christdemokraten?

Im Prinzip können wir darauf warten, dass die GroKo ein Reformprogramm auf den Tisch wirft, das uns im Stile der Agenda 2010 mit Klima-Hartz IV beglückt. Nicht umsonst hört man allerorts schon den Aufruf, endlich die CDU zu verbieten, denn die regiert nun fast durchgehend seit Gründung der Republik und hat uns durch ihre Klientel – und Lobbypolitik den ganzen Mist hier eingebrockt.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass diejenigen, die sich heute am ANFANG einer Diskussion wähnen, statt die Suppe auszulöffeln, den Löffel abgegeben haben werden, wenn uns dann das Wasser nicht mehr nur sprichwörtlich bis zum Hals steht. Wobei, Hannover am Meer – das hat natürlich auch so seine Vorzüge.
Angesichts dieser wunderbaren Aussicht müssen wir wirklich sagen, so wie es ist, kann es nicht bleiben, aber so, wie es werden soll, wird das auch nichts. Zumindest mit ein paar Reförmchen wird das Problem nicht mehr in den Griff zu bekommen sein.

Was also tun, auf kommunaler Ebene?

Davon ausgehend, dass wir noch gut 10 Jahre haben um das Ruder rumzureißen (Interessierte wissen: sind die Polkappen bis zu einem gewissen Punkt geschmolzen, erreichen wir den Point of no Return – dann wird es noch schneller noch viel wärmer, weil durch fehlendes Polareis weniger Sonnenlicht reflektiert wird), muss man jetzt halt einfach mal anfangen – statt auf übergeordnete Institutionen zu warten oder sich damit herauszureden, dass die anderen Länder ja viel viel schlimmer sind und auch nichts machen (nicht gerade eine erwachsene Argumentationsweise btw, ich weiß das: ich kenne mich aus mit Kinderkram).

Zunächst einmal machen wir also alle Flughäfen dicht. Flugzeuge sind ein gigantischer Klimakiller und sollten somit als erstes in Angriff genommen werden. Auf dem Gelände können wir dann ein Naturschutzgebiet einrichten. Als nächstes sind sämtliche Firmen in der Region zum Umstieg auf erneuerbare Energien zu zwingen, alternativ dürfen auch Bahlsenkekse als Brennstoff genutzt werden. Doch damit nicht genug, um den Ausstoß von Klimakillern zu reduzieren, verlegen wir den gesamten Lieferverkehr auf die Schienen und verteilen dann innerhalb der Ballungsgebiete die Lieferungen mit elektrifizierten Fahrzeugen. Für den Individualverkehr führen wir eine Maut ein, die dem derzeitigen Preis der Üstra-Monatskarten entspricht und machen davon dann den ÖPNV in der kompletten Region Hannover kostenfrei. Jetzt müssen wir nur noch von der Massentierhaltung wegkommen, das ist eigentlich der Klimakiller Nummer 1.

Wenn wir all das machen, dann sind wir sicherlich langsam auf einem guten Weg. Wenn das den Vertreter*innen in dieser Versammlung aber alles ein bisschen zu viel ist, eben weil man dann nicht mal mehr einfach so just for fun oder just for business nach New York jetten kann wie der Kollege Döring, dann liegt das vielleicht daran, dass sie die vierzig Jahre bereits überschritten haben. Bei wem das so ist, dem empfehle ich: treten sie von Ihrem Mandat zurück, bis endlich jüngere Menschen in diesem Gremium sitzen und verbringen sie ihren Lebensabend stattdessen mit Verena Bahlsen an der zukünftigen Küste Hannovers auf einer Yacht. Dort richten Sie definitiv weniger Schaden an, als wenn sie mit ihrer reaktionären Politik unsere Zukunft gestalten wollen. Wir werden das Schiff dann schon schaukeln, auch ohne dass die zu erwartenden Klimaflüchtlinge an eben dieser Küste dann ertrinken werden, wie es ja täglich dank der Politik der EPV bereits im Mittelmeer der Fall ist.

In diesem Sinne, machen Sie Platz!