Ich beglückwünsche uns zum ersten Platz in Europa in Sachen Rechtsterrorismus. Ganz neu, von der Universität Oslo.
Und ich kann es gut verstehen, dass wir mal wieder eine Diskussion darüber führen wie viel Prozent Nazi noch gesellschaftsfähig ist.
Das ist wahrscheinlich einfach Desinteresse oder Angst vor Stimmenverlust oder Verunsicherung von einer Handvoll Anwohnerinnen mit Fackeln und Mistgabeln oder zu ernst genommene Besorgnis auf Facebook-Niveau.
Klar, dass dann jahrelange Recherche, Diskurs und fachliche Meinung erst mal unwichtig sind.
Wenn wir uns einerseits empören über Hanau, Höckes Kandidatur in Thüringen, Hass gegen unseren neuen OB – und die großen Parteien hier bei Straßennamen mit Nazi-Beigeschmack gleichzeitig anfangen zu relativieren, rechtfertigen und Fake-News zu rufen, komme ich mit meinem Verständnis nicht mehr mit.
Entweder bekämpfen wir Nationalismus und Faschismus auch auf kleinster Ebene – und dazu gehört auch die Aberkennung der durchaus großen Ehre, eine Straße nach sich benannt zu bekommen – oder wir lassen es bleiben. Aber dann nehme ich Ihnen ehrliches Engagement gegen rechts nicht mehr ab.
Solche Straßennamen muss man einfach ändern.
Das ist wie Müll rausbringen.